[1] Die Perle des Schatzes der Liebe ist
Noch immer, was sie war,
Der Becher der Lieb' ist versiegelt noch,
Wie er versiegelt war.
[2] Die Schaar der Verliebten bewahret stets
Das angetraute Pfand,
Deßwegen ist perlender Augenschmuck
Noch stets so, wie er war.
[3] Erkundige dich, ob die ganze Nacht
Bis zu der Morgenzeit,
Der Duft von dem Haare verbrannt nicht ist
Wie er verbrannt einst war.
[4] Rubinen und Perlen begehret nun
Seit langer Zeit kein Mensch,
Wiewohl noch die Sonne die Kraft besitzt,
Die ihr längst eigen war.
[5] O komm' und besuch' die Todten all',
Die Gemordeten von deinen Brauen,
Der Arme ist voll von Erwartungen,
Wie es das Herz längst war.
[6] Die blutige Thräne der heißen Brust
Von mir mit Fleiß versteckt,
Erscheint auf den Lippen mir abermal
Wie sie erschienen war.
[7] Ich sagte, die Locke wird
Ausgeh'n auf Räuberei,
Der Jahre verfloßen zwar viele schon,
Sie ist, wie sie eh' war.